Reiseberichte

Møn

Møn

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Isländer und Kreidefelsen

Text: Stefan Peine, Ralph Binder; Fotos: Ralph Binder

Møn ist eine der kleineren Inseln Dänemarks. Das kleine Eiland in der Dänischen Südsee hat jedoch einen großen Namen, dank der spektakulären Kreidefelsen von Møns Klint. Entstanden sind sie vor 20.000 Jahren, als zurückgehendes Gletschereis die Kreide aus dem Boden hob. Das Fundament tritt nur an wenigen Stellen aus der Erde hervor, aber nirgends so dramatisch und schön wie bei Møns Klint. Neben den Kreidefelsen von Møns Klint finden sich auf der Insel auch zahlreiche Hünengräber von denen 38 als historische Denkmäler unter Schutz stehen.

Von den Kreidefelsen leben auch die sechs Campingplätze der Insel. Alle wunderschön in die Natur eingebettet. Wenn es mal nicht zu den Felsen geht, können Camper die Insel auf dem Rücken eines Pferdes erkunden. Ausritte sind jederzeit beim Touristencenter Møn, Rent a Horse oder über die Campingplätze buchbar. Hinter den Kreidefelsen gibt es kilometerlange Reitpfade, die zu Dänemarks schönsten gehören. Es ist ein Erlebnis für Anfänger und Profis einmal auf Isländern auszureiten.

Weil jedes Jahr 250.000 Besucher zu den Kreidefelsen pilgern, hat man für wissbegierige Touristen das Geocenter gebaut. In einer wissenschaftlich fundierten, interaktiven Ausstellung wird Geologie anschaulich erklärt. Museumsdirektor Nils Natorp ist verantwortlich dafür, schwere Materie einfach darzustellen. „Das Konzept ist erstmal, über die Geschichte Dänemarks zu erzählen. Geologisch, spielerisch muss man als Gast aktiv teilnehmen, um Wissen zu erhalten. Es ist für Familien mit Kindern, aber auch für Erwachsene. Es ist sehr einfach gemacht. Durch die Einfachheit und die vielen Bilder kapieren die Leute, was Geologie und Mön ist.“ Spielerisch können alle Besucher in großen Experimentierkästen Erdrutsche simulieren und an Gebirgsmodellen das Aufschieben der Kreideschichten durch die Gletscher der Eiszeit nachspielen. „Die Kreide wurde vor 70 Millionen Jahren gebildet in einem tropischen Meer, das sich über Nordeuropa erstreckte. Dort gab es kleine Kokolith-Algen, die hatten Skelett-Teile und als sie starben, blieben die Skelett-Teile übrig. Sie fielen zu Boden, wurden zusammengedrückt und wurden zur Kreide“, erklärt Nils Natorp.

Der Hauptort der Insel ist das Städtchen Stege. Mit nicht einmal 4.000 Einwohnern eigentlich eher ein Dorf allerdings ein hübsches. Kern des Städtchens war einmal eine Burganlage von der heute nur noch ein Stadttor übrig ist. Dank des regen Tourismus ist das Angebot an kleinen Läden und gemütlichen Gasthöfen recht umfangreich. Uns zieht es in das Brauhaus in Møn. Es liegt etwas abseits der Haupteinkaufsstraße Storegade in einem charmanten Innenhof. Das Bryghuset hat nicht nur acht schmackhafte Biersorten sondern auch eine einfache aber gute Speisekarte mit einer Mischung aus American Diner garniert mit dänischem Fisch. Die Brauanlage und die verwendeten Malzsorten stammen übrigens aus dem oberfränkischen Bamberg. Wir packen einige Probierflaschen für den Abend ein und schlendern zurück zum Wohnmobil, das wir am Hafen abgestellt haben.