Reiseberichte

Langeland und Lolland

Langeland und Lolland

Bildergalerie:

Steinzeitkönige und Kräuterkäse

Text: Stefan Peine, Ralph Binder; Fotos: Ralph Binder

Langeland ist eine 52 km lange und bis zu 11 km schmale Insel in der sogenannten „Dänischen Südsee“. Über ein Brückensystem das noch kleinere Inseln einschließt ist sie mit Fünen verbunden. Gerade einmal 13.000 Einwohner bevölkern das Eiland. In den Ferien ist Langeland dank seiner ausgedehnten Strände eine beliebte Badeinsel, die vor allem für entspannten Familienurlaub geeignet ist. Die Insel verfügt über fünf Campingplätze. Camping Emmerboelle liegt im Nordwesten von Langeland. Die vier Sterne hat er sich verdient durch seine Lage am Meer und die gute Ausstattung. Großes Thema auf dänischen Campingplätzen und auch auf Camping Emmerboelle ist Gesundheit und Wellness. Ein Schwimmbad, Wellness-Anwendungen und ein Fitnessraum sorgen für Abwechslung und Wohlbefinden. Wer ohne Wohnwagen oder Wohnmobil anreist, kann auf neu errichtete Holzhütten ausweichen, die mittlerweile auf den meisten Campingplätzen in Dänemark zu finden sind.

Im Süden Langelands liegt eines der vielen Vorzeitdenkmäler Dänemarks: König Humbles Grab. Ein gut erhaltenes Hünengrab. 55 Meter lang und nur 9 Meter breit ragt es wie eine Insel aus dem Getreidemeer. Das Grab besteht aus einem großen Deckstein und 77 Randsteinen. Auf Grund der Größe sind Archäologen der Auffassung, dass hier ein Häuptling aus der Bauernsteinzeit - etwa vor 5000 Jahren - bestattet wurde. Nicht weit entfernt befindet sich Ristinge Camping. Mit Streichelzoo und Minigolfanlage richtet sich der kleine Campingplatz vor allem an Familien. Auch die junge Familie Wrede aus Deutschland macht mit dem Wohnmobil Station auf Ristinge Camping. „Die Küste, die ist hier unglaublich schön und einsam. Man hat ganz schöne Möglichkeiten aufs Wasser zu gehen. Was wir besonders beeindruckend fanden, dass überall für Wohnmobilisten gute Stellplätze da sind. Man hat überall Tische und gute sanitäre Anlagen.“ lautet das Urteil von Mutter Gabi Wrede. Unweit von Ristinge Camping liegt das Ristinge Kliff, eine Steilküste, die zu den Sehenswürdigkeiten Langelands gezählt wird. Ideal für ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen an der frischen Seeluft. Ebenfalls im Süden der Insel befindet sich das Langelandfort. Bis 1993 war das Fort noch aktiver Militärstützpunkt zur Sicherung der Durchfahrt durch den Langelandsbelt. Heute sind die ausgedehnten Bunkeranlagen ein Museum des Kalten Krieges.

Eine Fährverbindung weiter liegt die Insel Lolland. Die Überfahrt von Langeland dauert gemütliche 45 Minuten. Bekannt ist Lolland bei vielen Skandinavien-Touristen vor allem durch die Vogelfluglinie und die dazu gehörende Fährverbindung von Puttgarden auf Fehmarn nach Rodby auf Lolland. Lolland und die nur durch den schmalen Guldborgsund getrennte Nachbarinsel Falster sind ideale Fahrradgebiete. Denn die Fahrradwege sind geteert und gut beschildert und Lolland ist flach wie eine Bratpfanne. Die Einwohner der hügeligen Insel Mön witzeln man brauche nur auf eine Bierkiste zu steigen um Lolland zu überblicken. Für etwas Anstrengung beim Radeln sorgt allerdings der frische Wind, der gemäß Murphy‘s Law immer von vorne weht.

Unser Ausflugsziel auf Lolland ist eine Käserei mitten auf der Insel. Sie liegt in einem 200 Jahre alten Herrensitz namens Knuthenlund und schon die Anfahrt durch eine lange Allee ist beeindruckend. Das Ehepaar Hovmand-Simonsen leitet den ökologischen Bauernhof seit 2007. Mit Erfolg. Der Knuthenlund-Käse gewinnt inzwischen regelmäßig Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften. „Es fängt ja draußen auf dem Feld und den Wiesen an mit unserem Gras. Da haben wir Gras und 11 verschiedene Kräuter ausgesät. Wir haben sehr gute Tiere, die wir gut pflegen. Die geben gute Milch und die Milch wird schonend zubereitet, nicht gepumpt. Sie läuft runter in die Molkerei und wird dort verarbeitet.“ Erläutert Jesper Hovmand Simonsen das Erfolgsgeheimnis des Knuthenlund-Käses. Die Molkerei liegt direkt neben dem Verkaufsraum und kann durch eine große Glasscheibe von allen Kunden eingesehen werden. „Alles wird mit der Hand gemacht. Die festen Käse, die wir machen, haben wir bis zu 70 mal in unseren Händen, bevor sie verkauft werden. Sie lagern bis zu zwei Jahren, bevor sie in den Verkauf kommen. Das sind quasi unsere kleinen Babies“, erklärt Jesper weiter. Jeder Kunde ist eingeladen den Hof zu besichtigen, denn hier möchte man keine Geheimnisse haben. Auch wir schauen auf den Wiesen hinter dem Hof eine Weile den Schafen und Ziegen beim Grasen zu bevor wir den Kühlschrank unseres Wohnmobils füllen und uns auf die Weiterreise nach Mön machen.