Praxistipps

Winterurlaub

Winterurlaub

Winterurlaub mit Wohnwagen und Wohnmobil

Camping und Caravaning im Schnee ist ein ganz besonderes Erlebnis. Da nahezu alle modernen Wohnmobile und Wohnwagen wintertauglich gebaut werden, braucht das Freizeitfahrzeug nicht mehrere Monate ungenutzt zu bleiben, wenn es frostig wird und schneit – die gewohnte Gemütlichkeit kommt wie im Sommer einfach mit. Auch die Campingplätze, die im Winter geöffnet sind, bieten ihren Besuchern außergewöhnlichen Komfort. Da gibt es Dampfbäder, Saunen, Massagen für das persönliche Wohlbefinden und Lager- und Trockenräume für die Wintersportausrüstung. Und die wird gebraucht, denn viele Wintercampingplätze in den Alpen liegen in der Nähe einer Talstation oder an einer Loipe. Geräumte Wege, heiße Duschen und Gasflaschentausch vor Ort gehören selbstverständlich zum Standard.

Wintertauglich oder winterfest?

Wer Wohnwagen oder Wohnmobil auch im Winter nutzen möchte, sollte sich bereits beim Kauf seines Fahrzeugs darauf vorbereiten. Die meisten Freizeitfahrzeuge werden heute wintertauglich gebaut. Kaum möglich ist dies nur bei Campingbussen und Kastenwagenausbauten, da die durch ihre durchgängigen Blechwände die Kälte zu stark leiten. Wohnwagen und Wohnmobile mit Wänden in Sandwichbauweise sind dagegen fast alle für gelegentliche Ausflüge in den Schnee geeignet und somit wintertauglich. Die Heizungssysteme im Innenraum sind für mitteleuropäische Winter ausreichend. Die Heizungsschläuche sind nahe an den Wasserleitung verlegt, um ein Einfrieren zu verhindern. Der außen liegende Abwassertank ist besonders isoliert. Besitzern von wintertauglichen Wohnmobilen bleibt jedoch bei länger anhaltenden starken Minustemperaturen der Einsatz des Föns zum Auftauen des Abwasserauslasses nicht erspart.

Wer regelmäßig den Winterurlaub im Wohnwagen und Wohnmobil genießen möchte, sollte daher ein winterfestes Freizeitfahrzeug wählen. Diese sind jedoch auf Grund ihrer besonderen Bauart auch teurer. Die winterfesten Wohnmobile verfügen über verstärkte Isolierung und einen beheizten Doppelboden, in dem sämtliche Wassertanks und Ablassventile untergebracht sind. So kann auch bei starken Minustemperaturen nichts einfrieren. Winterfeste Wohnwagen haben eine Wandstärke von mindestens drei Zentimetern, ein vier Zentimeter dickes Dach und einen ebenso dicken Boden. Der Schwachpunkt bei Wohnmobilen mit serienmäßigem Fahrerhaus ist die einfache Verglasung und das Blechkleid des Basisfahrzeugs. Bei Alkoven wird daher im Winter das Fahrerhaus im Wohnbetrieb gänzlich ausgeschlossen. Ein Thermovorhang oder noch besser eine feste Schiebetür trennen das kalte Fahrerhaus vom Wohnraum. Bei teilintegrierten Wohnmobilen helfen Thermomatten, die an den Fenstern und dem Fußraum angebracht werden, um die Kälte auszusperren.

Zusätzlich zu den üblichen Warmluftheizungen sind winterfeste Freizeitfahrzeuge oftmals mit zusätzlichen Heizungen ausgestattet. Eine elektrische Fußbodenerwärmung sorgt bei Wohnwagen und Wohnmobilen für warme Füße. Noch besser kann dies eine Warmwasser-Heizung. Deren Schläuche lassen sich sowohl im Boden als auch unter Betten oder durch Handtuchhalter im Bad verlegen. So wird die Wärme gleichmäßig im Wohnraum verteilt. Allerdings benötigen Warmwasserheizungen relativ lange, um den Raum auf Temperatur zu bringen. Die gas- oder kraftstoffbetriebenen Warmluftheizungen hingegen blasen bereits in den ersten Minuten warme Luft in das kalte Fahrzeug.

Unerlässlich für einen unterbrechungsfreien Heizbetrieb ist die Gasversorgung. Mit rund drei Kilo Gasverbrauch pro Tag ist mindestens zu rechnen. Alle drei bis vier Tage muss also die 11 kg Flasche gewechselt werden. Nach Murphys Gesetz geht das Gas immer in der Nacht und immer bei Minustemperaturen aus. Wer möchte schon gerne nachts aus dem warmen Bett in die Kälte, um den Gasdruckregler auf die zweite Flasche zu schrauben? Genau dies erspart ein Gasdruckregler für zwei Gasflaschen mit Umschaltautomatik. Ist die erste Flasche leer, wird ohne Unterbrechung das Gas aus der zweiten Falsche verwendet. Noch komfortabler ist eine Gas-Außensteckdose für eine externe Gasversorgung, wie sie von zahlreichen Wintercampingplätzen angeboten wird.

Um das Fahrzeug herum leistet im Winter das richtige Zubehör gute Dienste. Da wären zunächst Besen und Schneeschaufel, von denen der Camper hoffentlich viel Gebrauch machen kann. Damit sollten nicht nur der Zugang und die Fahrzeugspur freigehalten werden. Auch das Dach des Vorzeltes sollte regelmäßig von Schnee befreit werden. Das Vorzelt leistet im Winter gute Dienste als Kälte- und Schmutzschleuse vor dem Fahrzeug und als trockener Lagerraum für Wintersportgeräte. Bei viel Schnee unbedingt notwendig ist eine Kaminverlängerung, die den Luftabzug aus dem Freizeitfahrzeug schneefrei hält. Nützlich bei längeren Aufenthalten sind auch Tropfbleche, die am Wohnwagen an das Bug- und Heckfenster gehängt werden und das Tauwasser seitlich ableiten, damit Fenster und Gaskasten nicht einfrieren. Hilfreich bei starkem Tauwetter sind Holzbretter unter den Rädern und Hubstützen des Fahrzeugs, die ein Einsinken in den Boden verhindern.

Neben diesen für den Wohnbetrieb wichtigen Faktoren sollte das Wohnmobil oder der Wohnwagen natürlich auch auf die Fahrsicherheit im Winter vorbereitet sein. Winterreifen an allen Achsen, also auch am Wohnwagen, sind da selbstverständlich, ebenso Frostschutz für Kühler und Scheibenwaschanlage und ein Batteriecheck. Auch ein Wohnmobil benötigt Schneeketten auf der Antriebsachse, um sicher durch Schnee zu fahren. Diese sollten daher immer griffbereit sein und am besten vorher schon einmal in einer Trockenübung ausprobiert worden sein.