Praxistipps

Winterpause

Winterpause

Winterpause für Wohnwagen und Wohnmobil

Die Mehrheit der Camping- und Caravaning-Urlauber verzichtet in der kalten Jahreszeit darauf, ihr Freizeitfahrzeug zu nutzen. Eigentlich schade, denn zum einen werden immer mehr moderne Wohnwagen und Wohnmobile wintertauglich gebaut, zum anderen ist Camping und Caravaning im Schnee ein ganz besonderes Erlebnis. Wer sein Freizeitfahrzeug dennoch in die Winterpause schicken möchte, sollte einige wichtige Details beachten:

Da ist zunächst das Thema Steuer. Wer genau weiß, dass er von November bis März nicht mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs ist, kann Geld sparen, indem er ein Saisonkennzeichen anschafft. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Termin der TÜV-Untersuchung und der Gasprüfung nicht in den Zeitraum der Abmeldung fällt.

Als nächstes muss das abgemeldete Freizeitfahrzeug auf Privatgrund untergebracht werden, denn abgemeldete Fahrzeuge dürfen nicht auf der Straße oder auf öffentlichen Parkplätzen stehen. Je witterungsgeschützter die Unterbringung ist, desto besser für den Wohnwagen oder das Wohnmobil. Ein hoher Carport hilft da schon weiter. Wer dafür keinen Platz auf dem eigenen Grundstück hat, sollte mal beim Bauern in der Nähe nachfragen. Oft vermieten Landwirte einen Teil ihrer Scheunen zum Überwintern von Wohnwagen und Wohnmobilen.

Vor der Unterbringung steht jedoch noch etwas Arbeit an. Es beginnt mit der Technik: Der Frischwassertank sollte mit Reinigungsmitteln aus dem Caravaning-Fachhandel zunächst gereinigt und desinfiziert werden. Diese Prozedur sollte übrigens vor Inbetriebnahme der Wasseranlage im Frühling wiederholt werden. Danach werden sämtliche Wasservorräte aus Frischwassertank, Abwassertank, Toilette und dem Boiler der Heizung sowie den Wasserleitungen entleert. Alle Wasserhähne und Ablassventile bleiben den Winter über geöffnet. Alle Gashähne werden geschlossen, die Gasschläuche und der Druckminderer werden von den Flaschen abgeschraubt.

Es folgt die Außenreinigung mit dem Hochdruckreiniger. Dazu eignen sich Selbstwaschanlagen am besten. Bei den meisten dieser Anlagen gibt es auch extra hohe Waschplätze für Transporter und Wohnmobile. Gar nicht mit dem Hochruckreiniger malträtiert werden sollten Fenster und Reifen, und auch am Rest des Freizeitfahrzeugs gilt es immer den nötigen Sprühabstand einzuhalten. Ansonsten verabschiedet sich schnell mal die eine oder andere Zierbeklebung. Für die Acrylfenster des Wohnaufbaus gibt es im Caravaning-Fachhandel spezielle Acrylreiniger. Wer lange den Durchblick behalten will, sollte ausschließlich diese verwenden und auf keinen Fall Glasreiniger oder andere Reinigungsmittel. Als nächstes sind Dichtungen an Fenstern und Türen an der Reihe. Talkum oder Glycerin helfen dem Gummi, die Kälte zu überstehen und weiterhin elastisch zu bleiben. Jetzt noch die Blechteile wachsen, Kurbelstützen fetten und die Reifen auf den maximalen empfohlenen Druck pumpen. Zur Entlastung der Reifen sollten Wohnwagen und Wohnmobil auf die Kurbelstützen gestellt werden, das vermeidet einen Standplatten.

Nun folgt die Innenreinigung: Er wird einmal komplett durchgesaugt - einschließlich der Polster - und danach feucht gewischt. Die Teppiche und Polster sollten im Idealfall in einem Lagerraum außerhalb des Wohnwagens oder Wohnmobils überwintern. Ist dies nicht möglich, werden sie locker aufgestellt, um möglichst viel Luft zu erhalten. Alle Möbelklappen und die Kühlschranktür bleiben den Winter über geöffnet, damit die Luft besser zirkulieren kann. Das Freizeitfahrzeug sollte im Winter nur bei trockenem Wetter regelmäßig gelüftet werden. Dazu werden alle Fenster geöffnet und nach einer Stunde wieder verschlossen. Auf keinen Fall sollte feuchte Luft eindringen, sonst entsteht muffiger Geruch.

Jetzt bleibt nur noch der Ausbau der Bordbatterie und deren Einlagerung in einem trockenen Lagerraum. Wer alle diese Punkte befolgt, wird seinen Wohnwagen oder sein Wohnmobil im Frühjahr gut erhalten und einsatzbereit wiederfinden. Hier die Arbeitsschritte nochmals in Kurzform:

·        TÜV- und Gasprüfungstermin checken (sollte nicht in die Zeit der Abmeldung fallen)

·        Unterbringung klären

·        Wasseranlage desinfizieren und leeren (auch Heizungsboiler leeren)

·        Wasser- und Ablasshähne öffnen

·        Gashähne schließen

·        Gasschläuche und Druckminderer von den Flaschen abschrauben

·        Außenhaut kärchern (außer Acrylfenster und Reifen)

·        Acrylfenster mit Spezialreiniger säubern

·        Dichtungen an Fenstern und Türen

·        Kurbelstützen fetten

·        Reifendruck auf maximale empfohlene Zahl erhöhen

·        Fahrzeug auf Kurbelstützen abstellen

·        Innenraum, Teppiche und Polster saugen

·        Teppiche und Polster, wenn möglich, in einem trockenen Lagerraum unterbringen

·        Innenraum, Schränke und Kühlschrank feucht auswischen

·        Schranktüren und Kühlschrank öffnen

·        Bordbatterie ausbauen und in einem trockenen Lagerraum unterbringen

·        Regelmäßig, aber nur bei trockenem Wetter, eine Stunde durchlüften